Tee-Wissen

Schwarzer Tee

Was ist Schwarzer Tee?

Der vollständige Guide für schwarzen Tee: Herkunft, Sorten, Qualität, Aromen, Zubereitung und mehr

Wer in westlichen Kulturen von Tee spricht, meint in der Regel schwarzen Tee. 

Sonnentee, süßer Tee, Eistee, Nachmittagstee – fast alle gängigen Teerezepturen basieren auf schwarzem Tee. Selbst die beliebten Mischungen English Breakfast und Earl Grey werden aus Schwarzteeblättern hergestellt.

Mit schwarzem Tee meinen wir die Teebeutel, die auf der ganzen Welt zu finden sind, nicht zuletzt aber in dem Land, welches Tee weltweit so beliebt gemacht hat: Großbritannien.

Obgleich Teebeutel mittlerweile in fast jedem Lebensmittelgeschäft erhältlich sind, war der internationale Standard für das Servieren von Tee nicht immer ein “Beutel“. Dieser wurde in Großbritannien erst vor rund 100 Jahren eingeführt und stellte eine radikale Veränderung dar. Davor trank man sowohl in Großbritannien als auch dem restlichen Europa ausschließlich losen Blatttee. 

In den meisten westlichen Ländern  wurden bis vor 20 Jahren praktisch nur Schwarzteebeutel konsumiert. Dies liegt daran, dass sich die Verarbeitungsmethode für schwarzen Tee besonders für Teebeutel anbietet. 

Im Gegensatz dazu ist in vielen orientalischen und ostasiatischen Kulturen wie China und Japan grüner Tee die erste Wahl.  In diesen Ländern wird der Tee in der Regel nicht in Teebeuteln angeboten sondern als loser Blatttee.

Schwarzer Tee: die Ursprünge

Wie wurde schwarzer Tee zur beliebtesten Teesorte im Westen?

Der schwarze Tee wurde Mitte des 17. Jahrhunderts gewissermaßen zufällig in China entdeckt. Jahrhundertelang hatte man nur grünen und Oolong-Tee getrunken bis zu einem Ereignis, das den Lauf der Teegeschichte für immer verändern sollte.  

Der Legende nach drang eines Tages eine Armee aus Jianxi in die Provinz Fujian ein und schlug in der Nähe einer Teefabrik ihr Lager auf. 

Durch diesen ungeplanten Aufenthalt verzögerte sich die Produktion in der Fabrik. Auch die Teeblätter waren länger als normal der Sonne ausgesetzt und oxidierten. Durch den Oxidationsprozess veränderte sich auch ihre Farbe von grün zu dunkelrot. 

Schließlich legte ein Bauer die Blätter über ein Feuer aus Kiefernzweigen aus, um den Tee zu „retten“ und den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Dies gab den Blättern ein rauchiges Aroma.

Das Endergebnis des Versuches war der Lapsang Souchong-Tee, welcher als der ursprüngliche schwarze Tee angesehen wird. Es war auch der Beginn der Schwarzteeproduktion in China und und des Triumphzugs des schwarzen Tees durch die westliche Welt.

Schwarzer und grüner Tee: die Unterschiede

Was sind die Hauptunterschiede zwischen schwarzem und grünem Tee?

Beide Teesorten stammen von derselben Pflanze ab, der Camellia Sinensis. Der Unterschied zwischen schwarzem und grünem Tee liegt in der Verarbeitung der Teeblätter sowie in der Unterart der verwendeten Pflanze.

Schwarzer Tee: Verarbeitung

Schwarze Teesorten

Schwarzer Tee wird aus zwei Arten der Camellia sinensis gewonnen: Camellia sinensis-sinensis (Herkunft: China) und Camellia sinensis-assamica (Herkunft: Indien). 

EIn relevanter Unterschied liegt in der Größe der Blätter: die der Camellia sinensis-sinensis sind kleiner als die der assamica. Beide Pflanzen werden zu 100% oxidiert und zu schwarzem Tee verarbeitet.

Die lange Oxidationsphase ist auch für die dunklere Farbe der Teeblätter verantwortlich. Trotz regionaler Unterschiede in den Herstellungsverfahren von schwarzem Tee sind die folgenden Phasen stets dieselben: Welken, Rollen, Oxidieren und Trocknen.

Die zwei bekanntesten Verfahren für die Herstellung und Verarbeitung von schwarzem Tee sind die orthodoxe Methode und die CTC-Methode (Cut, Tear, Curl).

  • Die wohl beliebteste Technik ist die orthodoxe Methode.
  • Die Blätter werden nach der Ernte zunächst der Hitze ausgesetzt. Dieser Schritt kann bis zu 18 Stunden dauern.  Er reduziert den Wassergehalt der Teeblätter, was sie geschmeidiger werden lässt. 
  • Im folgenden Schritt  werden die Blätter maschinell gepresst und gedreht. Dies leitet den Oxidationsprozess ein. Nachdem die Blätter oxidiert und geschnitten sind, werden sie ein zweites Mal oxidiert, diesmal an der frischen Luft.
  • Im nächsten Schritt entwickelt sich der Polyphenolgehalt des Tees. Auch sein Aroma bildet sich nun aus. 
  • Im vierten und letzten Schritt schließlich werden die Teeblätter getrocknet. Auch dieser Vorgang findet maschinell statt. Der Oxidationsprozess ist nun abgeschlossen.
  • Die zweite Methode, CTC-Methode genannt, wurde in den 50er Jahren entwickelt, kurz nach der Erfindung des Teebeutels. Diese Methode zielt darauf ab, die Größe der Teeblätter für die Verwendung in Teebeuteln passend zu machen. 
  • Bei der CTC-Methode werden große Mengen von Teeblättern maschinell so klein geschnitten, dass sie anschließend in Teebeutel gefüllt werden können.
  • Der erste und letzte Schritt des Verfahrens ähnelt jeweils dem der orthodoxen Methode. Die Teeblätter werden in einer Rotorblattmaschine geschnitten, zerrissen und gerollt.
  • Die unterschiedlichen Verarbeitungsverfahren machen Schwarztee zu einem sehr vielseitigen Produkt. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der bekanntesten Schwarztees aus China und Indien, von denen wir eine Auswahl bei Gräfenhof Tea anbieten.

Schwarzer Tee: Oxidation

Da schwarzer Tee für seine Farb- und Geschmacksentwicklung spezielle Veränderungen durchläuft, welche bei der Produktion von grünem und weißem Tee nicht vorkommen, kann man ihn als die am stärksten verarbeitete Teesorte bezeichnen.

Zwar wird schwarzer Tee auf die gleiche Weise angebaut und geerntet wie die anderen Sorten; allerdings werden die für schwarzen Tee bestimmten Blätter stärker gequetscht oder gerollt, um die Oxidation zu fördern. Dies verleiht ihm seinen charakteristisch herben Geschmack. 

Der Oxidationsprozess hat auch konservierende Eigenschaften, was besonders in der Vergangenheit den Transport in den Westen enorm vereinfachte. Auf ihrer mehrmonatigen Reise vom Ursprungsort bis nach Europa blieben die Teeblätter – anders als bei weniger robusten Sorten –  weitestgehend unversehrt. 

Dies ist einer der Hauptgründe dafür, dass seit dieser Zeit mit dem Begriff „Tee“ im Allgemeinen „schwarzer Tee“ assoziiert wurde. Nicht zuletzt deshalb ist der schwarze Tee seit seiner Einführung im Westen die am weitesten verbreitete und beliebteste Teesorte. 

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Schwarzer-Tee-Earl-Grey-Bio-Tee

Schwarzer Tee: Sorten

Im Allgemeinen kann man zwei Arten von schwarzem Tee kaufen: 

  • Single-Estate Tees 
  • Teemischungen 

Die meisten Menschen sind primär mit Teemischungen vertraut, da beliebte Mischungen wie Frühstückstees oder starke, preisgünstige Schwarztees weit verbeitet sind. In den letzten Jahren erfreuen sich allerdings reine Single-Estate Tees wachsender Beliebtheit

Diese gelten als die ursprünglichste Art eine einzelne Teesorte zu genießen. Der Tee stammt in der Regel von einer einzigen Teeplantage oder einem Garten, so dass sämtliche Blätter spezielle Charakteristika aufweisen, bedingt durch die Einzigartigkeit des jeweiligen Anbaugebietes. Hierzu gehören die exakte Teesorte, die klimatischen und sonstigen geographischen Bedingungen sowie die Verarbeitungsmethoden. 

Um eine hervorragende Klassifizierung der jeweiligen Teesorte zu erreichen, werden Single-Estate Tees speziell angebaut und normalerweise nach ihrer Region benannt.

Bekannte Regionen mit einem hohen Anteil an Plantagen, auf denen hochwertige Single-Estate-Tees angebaut und verarbeitet werden, sind Assam, Ceylon, Darjeeling, Keemun, Nilgiri und Yunnan. 

Single-Estate“-Tees sind nicht auf schwarzen Tee beschränkt; die Bezeichnung „Single Estate“ als Maß für die Qualität des Anbaus ist jedoch bei Tees aus Indien und Sri Lanka beliebter als bei Tees aus China oder anderen Ländern.

Schwarze Tee - Gräfenhof Tee GmbH
Schwarze Tee – Gräfenhof Tee GmbH

Schwarzer Tee: Herkunft

Schwarzer Tee wird mittlerweile überall auf der Welt unter diversen klimatischen Bedingungen angebaut und verarbeitet.  Er gedeiht beinahe überall, weshalb viele Länder heutzutage eine eigene Industrie verfügen, angefangen bei sehr kleinen bis hin zu extrem großen Produktionen.

Nach wie vor sind China und Indien Marktführer in der globalen Teeproduktion. Sie haben in der Vergangenheit viele der bekanntesten Teesorten produziert, einschließlich diverser Schwarzteesorten. 

Jedoch haben in den letzten Jahren Länder wie Sri Lanka und Kenia ihre Industrien ausgebaut und sich große Marktanteile gesichert. 

93% der globalen Teeproduktion entfallen allein auf Indien, Sri Lanka und Kenia. Bis zum August 2021 wurden weltweit insgesamt 894,52 Millionen Kilogramm Tee produziert, deutlich mehr als die 786,32 Kilogramm des Vorjahres (Quelle: The Hindu Business Online und Global tea Digest).

Globale Schwarzteeproduktion Q2 2021 vs. Q2 2020 in Millionen kg (mkg)

Indien443,85 vs. 349,48 mkg
Sri Lanka 159,75 vs. 128,64 mkg
Kenia230,8 vs. 255,22 mkg

Wie man sieht, nimmt Indien bei der Produktion von schwarzem Tee einen Spitzenplatz ein. Tatsächlich ist Indien das Hauptproduktionsland für schwarzen Tee und kann die Hälfte der globalen Produktion für sich beanspruchen. 

Zu den bekanntesten Sorten gehören: 

  • Indien:  Assam, Darjeeling und Nilgiri 
  • China:  Yunnan, Keemun, Lapsang und Pu Erh 
  • Ceylon aus Sri Lanka. 

Viele der genannten Sorten sind nach ihrem Anbaugebiet benannt. Andere, wie zum Beispiel Lapsang, sind nach der Methode benannt, die den Teeblättern ihr spezielles Aroma verleiht. 

Beliebteste Schwarztees

Die unterschiedlichen Teesorten haben jeweils spezifische gesundheitliche Vorteile, basierend auf ihren jeweiligen Eigenschaften.

Diese Eigenschaften sind es auch, die uns dazu bringen, eine bestimmte Teesorte zu bevorzugen.

Liebhaber von schwarzem Tee schätzen seinen starken und kräftigen Geschmack, aber nicht alle sind sich einig über die Definition des “besten schwarzen Tees”. In der Tat ist der Begriff subjektiv, da er natürlich vom Geschmack des Einzelnen abhängt.

Im nächsten Abschnitt dieses Artikels finden Sie einen Vorschlag, wie Sie den für Sie optimalen Schwarztee nach Sorten und Ländern der Welt finden können.

Chinesischer-Schwarztee-Gräfenhof Tee Bio-Tee Hersteller
Chinesischer-Schwarztee – Gräfenhof Tee Bio-Tee Hersteller

Chinesischer Schwarztee

Keemun Mao Fang

Keemun ist wahrscheinlich einer der beliebtesten und bekanntesten schwarzen Tees aus China. Er ist als der ursprüngliche „Frühstückstee“ bekannt. 

Für einen schwarzen Tee ist er recht leicht im Geschmack und hat sowohl ein fruchtiges als auch ein zartes, rauchiges Aroma. Sein süßer, malziger Geschmack ist dem von ungesüßtem Kakao nicht unähnlich. Er ist sehr süß und weich, enthält wenig Gerbstoffe und ist daher nicht sehr bitter.

Schließlich kann Keemun auch einen Duft aufweisen, der an bestimmte Orchideen erinnert.

Diese Sorte wird ausschließlich in der Stadt Huangshan, Provinz Anhui, in China, angebaut.

Lapsang Souchong

Dieser Tee ist der ursprüngliche schwarze Tee. Er war auch der erste schwarze Tee, der in der westlichen Welt eingeführt wurde.

Ursprünglich wurde Lapsang Souchong über einem Feuer aus Kiefernholz geräuchert, was ihm seinen unverwechselbaren rauchigen Geschmack verleiht. Heutzutage werden auch andere Hölzer verwendet, wodurch eine Vielzahl von “Rauchprofilen” entsteht. 

Allerdings werden nicht alle Lapsang Souchong-Tees intensiv geräuchert. Die ungeräucherten Sorten unterscheiden sich stark von dem, was wir normalerweise als Lapsang Souchong bezeichnen. Sie erinnern geschmacklich an süße, reife Früchte und Kakao.

Congou

Dieser Tee ist einer der großen historischen Tees, die an Chinas Handelszeit erinnern. Congou-Tee wird in Südchina angebaut. Er ist einer der letzten Tees seiner Art, die noch heutzutage vermarktet werden.

Das Wort Congou bezieht sich auf einen Tee, der mit größter Kunstfertigkeit zubereitet wird, um dünne, leichte Streifen zu erhalten, ohne die Blätter zu zerbrechen.

Der daraus resultierende geröstete Schwarztee ist mild und süß, mit einem ungesüßten Bratapfelgeschmack.

Dieser Tee wurde im 19. Jahrhundert sehr populär und war die ursprüngliche Grundlage für die Mischung “English Breakfast”. Sein Geschmack ist zwar leicht süßlich, aber reichhaltig. Er wird oft für die Herstellung von Kombucha verwendet.

Indische Teesorten

Assam

Die Region Assam in Indien war das erste Gebiet des Landes, das von den Briten für den Teeanbau genutzt wurde.

Die Teepflanzen in dieser Region sind keine Camellia Sinensis sondern Camellia Assamica. Jede Sorte oder jeder Kultivar aus diesem Gebiet trägt die Bezeichnung Assam-Tee.

Assam wird auf Meereshöhe (oder ganz in der Nähe) angebaut und ist bekannt für sein starkes Aroma, seine sehr dunkle Farbe und seinen kräftigen Malzgeschmack. Dieser einzigartige Geschmack macht Assam zu einer häufig in Mischungen verwendeten Schwarzteesorte.

Assam TGFOP (eine Teeklasse) ist aufgrund seiner Qualität einer der besten Assam-Tees.

Entdecken Sie hier unsere schwarzen Assam-Tees aus Indien.

Assam Tee - Gräfenhof Tee GmbH
Assam Tee

Darjeeling

Das zweitälteste britische Anbaugebiet in Indien nach Assam liegt im Distrikt Darjeeling in Westbengalen. Der Teeanbau dort begann im Jahr 1841.

Zwischen Nepal und Bhutan gelegen wird schwarzer Tee aus Darjeeling im Gegensatz zu Assam in höheren Lagen angebaut. Die verschiedenen Teesorten aus Darjeeling werden nach ihrem Erntezeitpunkt (bis zu 5 Ernten pro Jahr), aber auch nach ihrer Qualität unterschieden.

Diese Darjeeling-Schwarztees weisen bei gleicher Produktion so unterschiedliche Eigenschaften auf, dass wohl am Ende jeder selbst entscheiden muss, welcher Tee der für ihn beste Darjeeling-Tee der Welt ist.

Entdecken Sie hier unsere schwarzen Darjeeling-Tees aus Indien.

Ceylon

In der britischen Kolonie Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) wurde vor allem Kaffee angebaut, bis 1869 ein Pilz den größten Teil der Kaffeepflanzen vernichtete. Die Kaffeeplantagen waren gezwungen, umzudisponieren und wandten sich der Teeproduktion zu.

Ceylon Tee ist in Farbe und Geschmack dunkler als Darjeeling, aber heller  als Assam. Er ist daher ein hervorragender Kompromiss (wie der Oolong zwischen grünem und schwarzem Tee).

Er wird in 3 verschiedenen Höhenlagen angebaut, was ihn so vielfältig und abwechslungsreich macht. Die in hohen Lagen angebauten Ceylon Tees werden jedoch als die besten angesehen.

Geschmacklich weist Ceylon Tee einen Hauch von Zitrusfrüchten oder Gewürzen auf.

Entdecken Sie hier unsere schwarzen Teesorten aus Ceylon.

Kenianische Teesorten

Es mag Sie überraschen, dass Kenia ein Produzent von Schwarztee ist.

In der Tat ist Kenia heute der drittgrößte Exporteur der Welt, gleich nach Indien und China, dem weltweit größten Produzenten. Der Tee, der erst 1903 in Kenia eingeführt wurde, ist heute das wichtigste Exportprodukt des Landes.

Die in Kenia angebauten Pflanzen gehören zur Sorte Camellia Assamica. Weit entfernt von den endlosen Farmen Asiens wird der Tee in Kenia auf Familienbetrieben angebaut.

Zu den bekanntesten Sorten gehören der Kericho, Milima, Marinyn und Kirinyaga.

Milima Kericho

Dies ist ein traditioneller schwarzer Tee, der in der Region Kericho in Kenia angebaut wird und zu den schmackhaftesten schwarzen Teesorten gehört. Er hat einen starken, adstringierenden Geschmack, und viele Leute kombinieren ihn zum Ausgleich gern mit einer Tasse Milch.

Dennoch weist dieser Tee milde Noten mit einem Hauch von Süße auf.

Marinyn

Marinyn, ein würziger und vollmundiger Schwarztee, wird im kenianischen Hochland zwischen dem Mount Kenia und dem Viktoriasee angebaut.

Einige der besten Anbaugebiete sind Kinoro, Kagwe, Rukuriri, Githambo, Imenti und Kiegoi.  

Bedingt durch das Rift Valley, das in Kenia von Norden nach Süden verläuft, weisen die östliche und die westliche Seite unterschiedliche Bodentypen auf. Diese wiederum verleihen dem Tee unterschiedliche Eigenschaften.

Wie Sie sehen können, ist die Zahl der existierenden schwarzen Tees beeindruckend, und niemand kann sagen, welcher nun der beste von allen ist. Diese Einschätzung bleibt jedem selbst überlassen, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Schwarzteebeutel und loser Tee: Die Eigenschaften und Aromen

Der Geschmack

Der westliche Gaumen hat sich sicherlich an den typischen starken Schwarztee gewöhnt, der auf die geringe Qualität und mangelnde Vielfalt in der Massenproduktion von Teebeuteln zurückzuführen ist. Diese Art von Tee ist vielseitig und lässt sich gut mit Zucker, Sahne, Eiswürfeln (in Asien beliebt) und Süßungsmitteln kombinieren.

Für die Getränkeindustrie bestand das Hauptziel darin, die Nachfrage nach Tee zu befriedigen, weshalb die Massenproduktion über Jahrhunderte hinweg wichtiger war als die Qualität.  

Mit der zunehmenden Aufklärung und Sensibilisierung der Verbraucher in den letzten zehn bis 20 Jahren hat sich jedoch der Appetit auf und die Nachfrage nach hochwertigen, handgefertigten, losen Teesorten vergrößert. Vielfalt, Frische und Geschmack sind zu wichtigen Unterscheidungsmerkmalen bei der Auswahl von schwarzem Tee geworden.

Selbstverständlich schmeckt nicht jeder schwarze Tee gleich, wobei verschiedene Elemente den Geschmack beeinflussen. In der Tat kann man beim Tee Ähnlichkeiten zum guten Wein feststellen.  

Zu den Variablen, die das individuelle Geschmacksprofil schwarzer Tees bestimmen können, gehören:

  • Terroir – wo der Tee angebaut wurde sowie eventuelle Nähe zu anderen Pflanzen, die seinen Geschmack beeinflussen (z. B. Rosensträucher oder Kaffeepflanzen)
  • Klima – in welchem Klima er angebaut wurde
  • Methode – ob er natürlich oder mit Chemikalien gedüngt wurde 
  • Oxidationsverfahren – wie lange die Blätter bei der Verarbeitung oxidieren durften, welche Art von Wärmebehandlung sie erhalten haben, um die Oxidation zu stoppen, und ob die Blätter für die Verpackung ganz gelassen (orthodox) oder in kleinere Stücke geschnitten (unorthodox) wurden.
CTC-vs-Orthodox-Tee-Bio-Tee-Mischungen & Kräutertees - Gräfenhof Tee Bio-Tee Hersteller -
CTC vs Orthodoxe Tee

Kräftiger Geschmack

Im Allgemeinen haben schwarze Tees einen weitaus kräftigeren und intensiveren Geschmack als grüne Tees. 

Ihre Farbe kann von bernsteinfarben über rot bis dunkelbraun variieren, und der Geschmack reicht je nach Oxidationsdauer und Erhitzungsart von salzig bis süß. 

Schwarzer Tee ist in der Regel adstringierender (herber) und bitterer als grüner Tee, aber bei richtiger Zubereitung sollte er weich und geschmackvoll sein.

Das geschmackliche Gesamtprofil von schwarzem Tee wird häufig mit folgenden Merkmalen beschrieben: malzig, rauchig, scharf, erdig, würzig, nussig, fruchtig, süß, metallisch, wie Zitrusfrüchte, Karamell, Leder und Honig.

Die “Blattschneide”-Industrie

Da schwarzer Tee oft einen stärkeren „Tee“-Geschmack aufweist und diese Stärke immer beliebter wird, hat sich als Folge eine so genannte „Blattschneide”-Industrie entwickelt. 

Das Blatt kann hierbei, nachdem es zwecks bessere Oxidation zerkleinert und gerollt wurde, ganz belassen werden, um einen authentischen Geschmack zu erzielen. Alternativ kann es gebrochen oder geschnitten werden, um die Oberfläche zu vergrößern, wenn eine stärkere Tasse aufgebrüht werden soll. Dies erfordert oft eine Mischung mit anderen Blättern, um Geschmack und Stärke zu maximieren und gleichzeitig die Adstringenz zu minimieren. 

Geschnittene Blätter waren perfekt für die industrielle Herstellung von Teebeuteln geeignet. Ganze Teeblätter waren zu groß, um durch die Maschinen zu passen, und so führten das steigende Bedürfnis nach Bequemlichkeit, die große Beliebtheit und hohe Nachfrage sowie moderne Technologien schließlich zur Entstehung einer neuen Industrie. 

Premium Schwarztee Bio

Tee hat in den letzten zehn bis 15 Jahren eine Renaissance erlebt. Nach jahrzehntelanger Popularisierung und steigender Nachfrage ist eine neue Welle von aufgeklärten und aufmerksamen Verbrauchern dabei, die Branche zu verändern. Die Nachfrage hat sich schwerpunktmäßig von abgepackten Tees und geschnittenen Blättern zu authentisch schmeckenden Tees aus ganzen Blättern hin verlagert. 

Wir von Gräfenhof Tee sind davon überzeugt, dass biologisch angebaute Ganzblatt-Tees das bestmögliche und raffinierteste Trinkerlebnis bieten. 

Unser Augenmerk liegt daher ganz auf der Präsentation von Ganzblatt-Tees. Auch möchten wir die Konsumenten über den Unterschied zwischen ganzen und geschnittenen Blättern aufklären, um die Qualität des Produkts in seiner reinsten Form hervorzuheben. 

Darüber hinaus möchten wir Teeliebhabern und unseren Kunden zeigen, wie man den Teegenuss von einer einfachen (aber köstlichen) Pause während des Arbeitstages oder zu Hause in ein raffiniertes und luxuriöses Ereignis verwandeln kann, bei dem die besten Eigenschaften, Mischungen und Aromen genossen, geschätzt und diskutiert werden können. 

Bequemlichkeit und Qualität: Pyramiden-Teebeutel

Dies heißt jedoch nicht, dass wir die Bequemlichkeit des Teebeutels bestreiten! 

Ganz im Gegenteil! Bequemlichkeit beim Teegenuss ist wichtig. 

Wir sind uns bewusst, dass viele unserer Kunden Wert auf Bequemlichkeit legen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, haben wir unsere eigenen pyramidenförmigen Teebeutel entwickelt  – allerdings mit einem wichtigen Unterschied.

Wir verwenden für unsere Teebeutel nur Tees mit ganzen Blättern von höchster Qualität und niemals geschnittene Blätter oder etwas anderes, das wir nicht auch in unseren losen Teeprodukten anbieten. 

Tatsächlich werden alle unsere Pyramiden-Teebeutel aus den beliebtesten Teesorten hergestellt, die wir bereits im Sortiment haben. Alternativ kreieren wir auf Wunsch unserer Kunden individuelle Linien, um absolute Spitzenqualität zu gewährleisten.

Schwarzer Tee: Koffeingehalt

Der Koffeingehalt von schwarzem Tee ist höher als der von grünem Tee, aber niedriger als der von Kaffee. Der Grund, warum schwarzer Tee mehr Koffein enthält als grüner Tee, liegt in seiner vollständigen Oxidation. 

Durch den Oxidationsprozess werden nämlich einige Aminosäuren entfernt, die die Freisetzung von Koffein während der Fermentation verhindern können. Durch diesen Prozess wird auch der Gehalt an Antioxidantien erhöht. Außerdem sind die Blätter des schwarzen Tees größer, so dass sie mehr Koffein aufnehmen können. 

Wie bei jedem Getränk, das aus einer koffeinhaltigen Pflanze hergestellt wird, gibt es jedoch viele Faktoren, die den Koffeingehalt in Ihrer Tasse Schwarztee beeinflussen können, darunter die Art der Verarbeitung der Pflanze und die Art der Zubereitung des Getränks. 

Wie viel Koffein in schwarzem Tee

Der Koffeingehalt eines Tees hängt zum einen von der Teesorte ab, zum anderen von der Ziehzeit. Je länger der Tee zieht, desto mehr Koffein ist enthalten.

Im Durchschnitt enthält ein loser schwarzer Tee 22-28 mg Koffein pro 1 Gramm getrockneter Teeblätter. Das bedeutet, dass eine Tasse Schwarztee zwischen 14 und 61 mg Koffein pro Tasse enthalten kann. 

Eine durchschnittliche Tasse, die 1 bis 2 Minuten lang gezogen hat, enthält 47 mg Koffein pro Tasse. Das bedeutet, dass der Koffeingehalt von schwarzem Tee moderat ist. 

Cup 240 MlKoffeingehalt
Grüner Tee24-40 mg
Schwarzer Tee14-61 mg
Filterkaffee95-200 mg

Schwarzer Tee: Zubereitung

Um die perfekte Tasse Schwarztee zuzubereiten, ist es wichtig, die Art des verwendeten Teeblatts zu kennen. 

Um sicherzugehen, fragen Sie Ihren Teelieferanten nach den spezifischen Anweisungen für den von Ihnen gekauften Tee. Viele schwarze Tees haben nämlich  unterschiedliche ideale Brühtemperaturen und Ziehzeiten. 

Im Folgenden finden Sie einige allgemeine Tipps für die Zubereitung von losem schwarzem Blatttee:

  • Gute Wasserqualität – für Tee ist Wasser wichtig, daher sollten Sie frisches, reines, kaltes und gefiltertes Wasser verwenden. Quell- b.z.w. Mineralwasser ohne Kohlensäure ist ideal.
  • Schwarze Tees werden in der Regel länger und bei wärmeren Temperaturen als grüne Tees aufgebrüht, d. h. zwischen 90 und 100 Grad Celsius für drei bis fünf Minuten Ziehzeit, je nach Sorte und persönlichem Geschmack.
  • Wenn Sie keinen Wasserkocher mit Temperaturregelung haben, kochen Sie das Wasser bis zum Siedepunkt. Das sollte für die Zubereitung Ihres schwarzen Tees ausreichen.
  • Wenn Ihr schwarzer Tee mit speziellen Zubereitungsempfehlungen geliefert wurde, halten Sie sich am besten an diese. In der Regel reichen jedoch zwei Gramm loser Tee pro Tasse aus.
  • Ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Detail besteht im Abdecken des Tees, während er zieht. So bleibt die Wärme in der Tasse oder Kanne erhalten.
  • Lassen Sie Ihren Tee nicht zu lange ziehen! Je länger er zieht, desto bitterer und herber schmeckt er nämlich. Probieren Sie Ihren Tee nach der empfohlenen Ziehzeit, um festzustellen, ob Sie ihn eventuell noch stärker wünschen.
  • Schwarze Tees von hoher Qualität können bis zu drei Mal aufgegossen werden.
  • Die Kultur der schwarzen Tees hat die Art und Weise, wie wir ihn konsumieren quasi in einen “Milch-und-Zuckertee” verwandelt. In der Tat passen schwarze Tees perfekt zu Milch und Zucker. Wenn Sie jedoch einen Schwarztee von höherer Qualität gekauft haben, sollten Sie versuchen, ihn pur zu trinken. Er hat einen sehr einzigartigen und angenehmen Geschmack.

Sources

About.com – Coffee and Tea: How Much Caffeine Is In Coffee, Tea, Cola and Other Drinks? http://coffeetea.about.com/od/caffeinehealth/a/How-Much-Caffeine-Is-In-Coffee-Tea-Cola-And-Other-Drinks.htm

Mayo Clinic – Nutrition and Healthy Eating: Caffeine Content for Coffee, Tea, Soda and More http://www.mayoclinic.com/health/caffeine/AN01211

Tea and Tea Products: Chemistry and Health-Promoting Properties bz Chi- tang ho, Jen-kun lin and Fereidoon Shahidi, 2008

The art and craft of tea : an enthusiast’s guide to selecting, brewing, and serving exquisite tea by Uhl & Joseph Wesley, 2016

The Story of Tea: A Cultural History and Drinking Guide by Mary Louw Heiss and Robert J. Heiss, 2007

New Tea Lover’s Treasury by James Norwood Pratt, 1999

Specialty Tea Institute 

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